werkzeugTEIL B

GESAMTENERGIE-KONZEPTION

 

„Immer wird das Schicksal denen zur Plage, die nicht aus dem Alten in das Neue wollen. Wird das Vorwärtsschreiten, wird die Zukunft gewollt, dann entfaltet sie ihren Segen; wird sie nicht gewollt, so kommt sie dennoch, nur bringt sie Plagen und Leiden statt des Segens mit.“

Bernhard Vaegs

 

Das einwandfreie Funktionieren von Ökosystemen erfordert ausgeglichene Bilanzen zwischen Entstehendem und Vergehendem bzw. Erzeugtem und Verbrauchtem. Dies gilt langfristig auch für jene Stoffe, die in Hülle und Fülle vorrätig zu sein scheinen, wie den Sauerstoff oder das Wasser.

Wer also exponentiellen Verbrauch gutheißt, der muß auch für die entsprechende Produktion des Verbrauchsgutes sorgen. Eine dem Verbrauch angepaßte Produktion von Sauerstoff ist beispielsweise nur durch die konsequente Aufforstung bislang photosynthetisch inaktiver Gebiete zu erreichen. Der derzeit noch immer stark zunehmende Verbrauch fossiler Brennstoffe als Primärenergieträger ist jedoch kaum mehr auf diese Art kompensierbar, daher müssen diese Energieträger schnellstens durch rohstoffunabhängige bzw. brennstofflose neue Transformationsverfahren für Energie ersetzt werden.

Entscheidend bei der Ausarbeitung dieser Gesamtenergiekonzeption ist die stringente Beachtung ökologischer Grundregeln.

Ein wesentliches Zeichen für den wissenschaftlichen Fortschritt der letzten Jahrzehnte ist die Erkenntnis und die Beweisführung, daß alles Geschehen in wechselseitiger Beziehung steht. Im menschlich-gesellschaftlichen Bereich unumstritten, beginnt sich diese Sichtweise inzwischen auch in biologisch-ökologischen Disziplinen durchzusetzen. Für das Gebiet der sogenannten unbelebten Materie ist diese Erkenntnis zwar auch nicht neu (kein Atom besteht isoliert vom anderen), doch im Bewußtsein der Menschen hat sie bisher noch zu wenig Platz gefunden und auch kaum wirkungsvolle Konsequenzen gezeigt.

Das Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, dem Leser ein brennstoffloses Energiewandlungsverfahren vorzustellen, das ohne Beeinträchtigung der Umwelt das Potential besitzt, den globalen Bedarf an Exergie zu decken. Dabei gehe ich davon aus, daß ein derartiger Wandler durch die technische Simulation und Ausnutzung der physikalischen Wechselwirkungen zwischen den beiden Kernsystemen, dem Wasser- und dem Wärmekreislauf, realisierbar ist.

Für eine sinnvolle Bearbeitung dieser Thematik ist es wichtig, die übergreifenden Gemeinsamkeiten verschiedenster Gebiete zu erkennen, Vergleiche anzustellen und Lücken aufzudecken. Die materiellen und immateriellen Systeme, die der Verknüpfung der modernen Gesellschaft dienen, werden zunehmend komplexer, d.h. die Zahl ihrer Komponenten wird größer und die Inhalte der funktionalen Beziehungen umfangreicher und vielschichtiger. Ebenso steigt die Quantität der enthaltenen Information.

Zu einer umfassenden rationalen Entscheidungsvorbereitung sind daher Methoden erforderlich, mit deren Hilfe es möglich ist, die Vielschichtigkeit der Berührungsebenen zwischen themenrelevanten materiellen und immateriellen Systemen zu berücksichtigen, und dabei die wechselseitigen Beziehungen zwischen den Systemkomponenten interdisziplinär, also auch unter technischen, ökonomischen, sozialen und politischen Gesichtspunkten, systematisch zu analysieren.

Bevor wir uns nun dem hierfür zur Verfügung stehenden Instrumentarium nähern, sollten wir jedoch noch einen genaueren Blick auf unsere Zielvorstellung werfen - unterteilt in drei Unterziele der Präferenz, der Erzeugung und des Verbrauchs von elektrischem Strom.


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